Thursday, January 31, 2013

Review: Sisterhood Everlasting

Ich hab die ersten Bücher der "Eine Jeans für Vier"-Reihe gelesen, als ich 14 oder sogar jünger war. Mindestens seit drei oder vier Jahren habe ich kein neues mehr gelesen. Irgendwie hatte ich fast vergessen, dass es diese Buchreihe gab und sie mich früher so viel beschäftigt hat, als wären die Septembers meine eigenen Freundinnen.

Ich hab die Bücher immer unvoreingenommen geliebt, bevor ich wusste, was Repräsentation von Minderheiten bedeutet, bevor ich mir gewünscht hätte, dass vielleicht nicht alle heterosexuell wären. Es war mir alles egal, früher. Ich hab jedes der Bücher mindestens vier Mal gelesen, und jedes Mal war eine andere mein Liebling. Am Anfang war das Bridget, dann Lena, irgendwann hatte ich eine ganz schlimme Tibby-Phase, und Carmen habe ich auch immer sehr geliebt.

Ich bin jetzt 19 und gestern habe ich beschlossen, das letzte Buch der Serie zu lesen. Ich hab es eine Weile als .pdf-Datei gesucht, dann aufgegeben und es für sieben Euro als eBook bei Amazon gekauft. Und dann ging es los.

(Spoiler!)

Natürlich könnte ich jetzt beschreiben, wie konstruiert manches ist, wie im Nachhinein so viel von dem, was in den Büchern passiert, konstruiert ist. Tibbys Tod, natürlich am gemeinsamen Treffpunkt in Santorini. Lena und Kostos reisen einander entgegen und verpassen einander. Carmens neuer Freund Jones ist ein furchtbarer Idiot und man fragt sich, warum sie überhaupt zusammen waren. Eric und Bridget sind immer noch zusammen.

Aber dann sind es genau solche Dinge, die mich noch mehr zum Weinen gebracht haben als sowieso schon: Die Krankenschwester bei Planned Parenthood heißt Tibitha. Tibbys Tochter heißt Bailey. Carmen lernt ihren Zukünftigen auf einer Zugfahrt kennen.

Ich hab viel geweint beim Lesen, eigentlich ununterbrochen. Das Talent von Ann Brashares liegt, für mich zumindest, darin, die Dinge, die eigentlich unscheinbar sind - Zufälle im Leben, Fremde, die man später nie wieder sieht, triste Wahrheiten, kleine Dinge - so zu inszenieren, dass sie einem das Gefühl von etwas Größerem, Zusammenhängenden geben. Man hat immer das Gefühl, dass Momente, selbst wenn sie nicht perfekt sind, in ihrer Unvollkommenheit genau sind, wie sie seien sollten. Es gibt kein Happy End, es geht immer nur weiter, und das macht es aus.

Natürlich habe ich gehasst, dass Tibby tot ist. Dass sie durch Krankheit gestorben ist, wie Bailey. Es ist fast ironisch, aber nur fast. Der Tod von nahe stehenden und auch fast fremden Menschen war schon öfter Thema der Buchreihe, und meist ähnlich intensiv. Hier ist natürlich die emotionale Ladung schier erdrückend in Anbetracht der Beziehung der vier Mädchen (Frauen, inzwischen). Ich bin immer sehr berührt von der Liebe, die sie einander gegenüber bringen, und finde, es ist eine der besten Buchreihen über Freundschaft. Ich wünschte, es gäbe mehr Reihen, die das thematisierten.

Die einzelnen Handlungsachsen finde ich alle sehr adequat. Carmen beginnt, zu ihrem Hintergrund, sage ich mal, zu stehen - gerade hier, finde ich, hat Ann Brashares eindeutig ihre Prioritäten geändert und vielleicht auch erkannt, dass der Konflikt zwischen den USA und den lateinamerikanischen Staaten thematisiert werden sollte und kann. Bridget verschlägt es, wie von ihr gewohnt in sehr krasser Art, zu Brian und Bailey, was ich besonders traurig (und schön) finde, da Bridget ja ebenfalls ihre Mutter in so jungem Alter verloren hat. Die Parallelen sind also gut gewählt. Und die Geschichte von Lena und Kostos ist natürlich auch vollkommen berührend und richtig inszeniert.

Es ist emotionale Folter, das Buch zu lesen. Ich hab ein bisschen mehr als drei Stunden gebraucht, war um zwei Uhr nachts fertig. Danach konnte ich natürlich lange nicht schlafen. Wie immer kommt es zu einem befriedigenden, wenn auch traurigen Ende und kommt dadurch auf den Punkt, dass es niemals wirklich auf den Punkt kommt.

Thursday, January 17, 2013

Review: Scharfe Zähne

Heute habe ich Scharfe Zähne von Toby Barlow fertig lesen. "Romeo und Julia - Werewolfstyle" steht hinten auf dem Buchrücken. Warum das so ist, verstehe ich bis jetzt immer noch nicht.

Scharfe Zähne ist ein Buch über Werwölfe, die in LA leben töten, das ist richtig. Es ist außerdem ein Epos, und damit meine ich die äußere Form, eine Art assoziative Gedichtstruktur in kurzen Abschnitten, unterteilt in insgesamt fünf Bücher. Diese Abschnitte schließen sich zu ganzen Sätzen zusammen, die teilweise scheinbar willkürlich unterbrochen und in der nächsten Zeile weitergeführt werden. Die Sprache selbst ist großartig (nenne ich das mal), episch (der Form entsprechend) und schlichtweg brutal.

Der Inhalt gibt eine Vielzahl von Geschichten in vielen verschiedenen Perspektiven wieder, die alle miteinander verschlungen sind. Die englische Wikipedia fasst das so zusammen: Packs of werewolves struggle for power in the underbelly of Los Angeles. Akkurater geht es glaube ich nicht. Da gibt es zum Beispiel Anthony, ein Hundefänger, der sich in eine unbenannte Werwölfin verliebt. Die beiden sind die Hauptcharaktere. Daneben gibt es Lark, der Anführer einer Werwolf-Gang, der nach dem Zerschlagen seines Rudels ein neues aufbauen muss. Weitere Perspektiven von vielen Werwölfen verschiedenster Rudel. Außerdem gibt es Peabody, ein Polizist, der den Wölfen und den Hundefängern auf der Spur ist.

Beim Lesen war der einzige Gedanke, den ich wirklich die ganze Zeit hatte, dass das ein unglaubliches Buch ist. Es ist brutal, es ist blutig, es erklärt sich nicht, es entschuldigt sich nicht. Es gibt viel Blut und Fluchen und Gewalt im Allgemeinen. Aber es heischt nicht nach Aufmerksamkeit, es steht vollkommen für sich selbst. Das Buch ist kein typisches Werewolfbuch im Stil von denen, die wir vielleicht von Patricia Briggs oder Kelley Armstrong kennen. Hier klingen mehr die Töne von Glen Duncan an, und darüber hinaus. Der Autor schreibt, er findet, der Werwolf verdient ein Epos wie die Ilias, und genau das hat er bekommen. Das Buch ist erhaben, könnte ich sagen, es ist niemals kitschig, niemals zuviel, es trägt sehr viel Realität in sich. Es versteht seine Charaktere und beschäftigt sich mit ihnen, auch mit Plotlinien, die vielleicht auf den ersten Blick "überflüssig" erscheinen, tatsächlich aber nur eine weitere Fassade zu diesem Gesamtbild hinzutragen.

Eine Leseprobe:

Lark biegt in die Auffahrt
die Scheinwerfer bieten die Vorschau auf einen schlechten Film.
Er springt raus und bewegt sich rasch.
Es ist ein wenig nach zwei nachts und
nichts riecht gut.
Alle Lichter sind an,
die Eingangstür offen.
Er hört Sirenen, weit weg.
Er ist drinnen
mit mehr Eindrücken konfrontiert
als er in der kurzen Zeit bewältigen könnte.
Drei Schritte weiter rein und schon hat er
die beiden toten Hunde im Wohnzimmer gesehen.
Das Haus ist leer.
Die Sirenen werden lauter.
Überall ist Blut.
Wie ein Jackson-Pollock-Valentine, denkt er,
schnell die Tür versperrend.
Sich durch die Zimmer bewegend,
mit der Flüssigkeit von Wasser,
dreht er jedes Licht aus.
Schlafzimmer. Küche. Wohnzimmer.
Dann wickelt er die toten Hunde in einen Teppich und
Schiebt sie hinter die Couch.
Wartet. Die Sirenen.

Thursday, January 10, 2013

Bücher, die ich in den letzten vier Tagen gekauft habe

(Ich habe kein gesundes Verhältnis zu Geld.)

  • Watch your Mouth, Daniel Handler (amazon)
  • Adverbs, Daniel Handler (amazon)
  • Más conchas que un galápago, Dolores Soler-Espiauba (Uni-Buchhandlung)
  • Imaginary Girls, Nova Ren Suma (amazon)
  • La lentitud de los buyes (Memoria de la nieve), Julia Llamazares (Uni-Buchhandlung)
  • El coronel no tiene quien le escriba, Gabriel García Márquez (Uni-Buchhandlung)
  • Gone Girl, Gillian Flynn (Thalia)
  • The Eyre Affair, Jasper Fforde (Thalia)
Ich bin noch nicht mit dem Wolkenatlas fertig, aber bald. Habe nun jede Perspektive einmal erlebt, denke ich (Sonmis sogar zweimal), und freue mich vor allem auf ein Wiedersehen mit Robert Frobisher und Adam Ewing. 

Außerdem bin ich wieder in die Stolz-und-Vorurteil-Falle geraten, da gerade Episode 78 der Lizzie Bennet Diaries herausgekommen ist. Ich sterbe. Niemals habe ich Lizzie/Darcy so sehr geliebt wie in dieser Adaption.

Und schließlich hatte ich heute morgen - fast hätte ich es vergessen - einen Lemony-Snicket-Anfall (Lemony/ Beatrice, um genau zu sein), deswegen habe ich mein Lesen der Lemony-Snicket-Romane fortgesetzt. Und alles das an einem Tag.

Monday, January 7, 2013

Montagsfrage #1

Gerade eben habe ich auf paperthin ein neues Projekt entdeckt, die Montagsfrage. Ich suche immer noch nach Challenges, die mir für dieses Jahr gefallen würden, und die klingt sehr interessant.

Frage: Wir alle kennen das: Im neuen Jahr soll alles besser werden. Mehr lesen, weniger kaufen und überhaupt endlich wieder mehr Zeit zum Lesen finden! Was sind deine Leseziele im neuen Jahr? Wie viele Bücher möchtest du lesen? Oder hast du ganz andere Pläne: Ein neues Genre ausprobieren, eine Reihe endlich beenden? Nimmst du an Challenges teil oder lässt du das Lesejahr 2013 einfach auf dich zu kommen?

Ich nehme, wie schon letztes Jahr, an der Goodreads-Challenge teil, und möchte zumindest 100 Bücher schaffen. Das habe ich im letzten Jahr ziemlich locker geschafft trotz einiger Wochen lesefreier Zeit. Was Genres etc. angeht, möchte ich weiterhin mit den "Klassikern" aufholen, die ich teilweise aus irgendeinem Grund nie gelesen habe, vor allem im Bezug auf Kinderbücher, also viele Märchenbücher, die Chroniken von Narnia und die übrigen Lemony-Snicket-Bücher, zum Beispiel, oder deutsche Kinderbuchautoren wie Preußler, Kästner, Maar usw., die ich zwar alle gelesen, aber inzwischen schon halb vergessen habe.

Auf Goodreads bin ich auch Mitglied (zumindest stehe ich in der Mitgliedsliste, was nicht viel heißt) bei dem German Reading Circle, wo einmal im Monat ein englisches (meist Jugend-)Buch gelesen und besprochen wird. Dort gefällt es mir sehr gut, im Januar wird gerade Imaginary Girls von Nova Ren Suma gelesen, was ich mir gerade auf Amazon bestellt habe und mitlesen werde. Ich möchte in diesem Jahr häufiger mitlesen und -diskutieren, also wenigstens alle zwei Monate, falls mich ein Buch gar nicht interessiert.

Außerdem ziehe ich ja Mitte dieses Jahres (also im Juni) nach Argentinien und werde dort auch die Universität besuchen. Meine Spanischkenntnisse sind bis jetzt noch nicht so ausgeprägt, wie sie sein sollten, und meine Kenntnisse der  lateinamerikanischem und speziell argentinischen Kultur benötigen definitiv Aufbesserung. Deshalb möchte ich viele Bücher lateinamerikanischer Autoren lesen, auch wenn mir das bis jetzt schwer gefallen ist (siehe Hunder Jahre Einsamkeit). Sagen wir, jeden Monat wenigstens eins.

Und abschließend möchte ich mir mehr ~zweifelhafte~ historische Romanzen gönnen, wie die Bridgerton-Reihe von Julia Quinn, die ich kurz nach Weihnachten bis Silvester verschlungen habe und die mir viel besser gefallen hat, als ich vorher angenommen und erwartet habe.

Hilfe


Türkisch für Anfänger hat mein Herz gegessen und spuckt es nicht wieder aus.

fic: Augen auf [The Basic Eight]

Das nächste Mal, als Flan Natasha sah, war in ihrer Zelle. Wobei, "sehen" ist nicht ganz der richtige Ausdruck. "Hören" trifft es eher.

Sie schlief, oder zumindest waren ihre Augen geschlossen und ihre Nervenenden nicht mit dem Geschehen um sie herum verbunden. Vielleicht träumte sie gerade von Anaïs Nin oder von Adam, wer wusste das schon. Vermutlich hing sie diesem einen Treffen kurz vor Schulbeginn letzten Sommer nach, in diesem Café oder dieser Bar oder wo auch immer sie sich getroffen hatten... das "wo" schien mit Natasha immer irrelevant gewesen zu sein. Sie nahm zu viel Raum in Flans Wahrnehmung ein, als dass dort Platz gewesen wäre für irgendetwas anderes.

Wie jetzt auch.

"Wach auf, Flan!", zischte eine Stimme neben ihrem Ohr.

Sie war sofort wach. Plötzlich war es so kalt im Raum, so unglaublich kalt, sie wollte die Decke um sich ziehen und sich einrollen und gegen die Wand drücken... aber das konnte sie nicht. Das würde bedeuten, dass sie wach war.

Sie hatte sich das eingebildet. Das war die Erklärung. Wahrscheinlich war es sogar Teil irgendeines perversen Traums, der sie nicht losließ. Der sie noch nie losgelassen hatte, wenn sie ehrlich war. Sie wusste, was Sache war. Dass es Natasha nicht gab.

(Allein dieser Gedanke kostete sie so viel Kraft, dass ihr noch kälter wurde. Eine Welt, in der Natasha nicht existierte, war wie ein Schlag ins Gesicht.)

"Jetzt hör auf mit dem Scheiß und wach auf!" Da war so viel Wut und gleichzeitig Erwartung in dem Ton, es war herrlich. Es könnte fast wahr sein.

Flan öffnete die Augen nicht.

Wenn sie hinsah und Natasha nicht dort war, was bedeutete das?

Fortschritt, würden sie sagen, es wird besser. Dann wäre Natasha nur noch die Stimme des Teufels in ihren Ohren, nicht mehr ein Teil von ihr so groß wie sie selbst. Flan glaubte den Ärzten, sie tat es wirklich. Sie hatte es selbst gesehen, erlebt. Der Moment, als sie es begriffen hatte, als Natasha sie, wie gedacht hatte, für immer alleine gelassen hatte, schien ihr aus einem anderen Jahrhundert, ja, einem anderen Universum zu stammen. Wie naiv von ihr.

Aber wenn sie jetzt hinsah und Natasha war da, vor ihr, mit ihren schönen Haaren und ihrer makellosen Haut und ihrem Duft und ihren Augen und allem, was Flan nachts laut heulend vermisst hatte, was bedeutete das dann? Und wollte sie es wissen?

"Flan!"

Langsam öffnete sie die Augen.

Sunday, January 6, 2013

Monster


If you are a monster, stand up.

If you are a monster, a trickster, a fiend,
If you’ve built a steam-powered wishing machine
If you have a secret, a dark past, a scheme,
If you kidnap maidens or dabble in dreams
Come stand by me.


If you have been broken, stand up.

If you have been broken, abandoned, alone
If you have been starving, a creature of bone
If you live in a tower, a dungeon, a throne
If you weep for wanting, to be held, to be known,
Come stand by me.


If you are a savage, stand up.

If you are a witch, a dark queen, a black knight,
If you are a mummer, a pixie, a sprite,
If you are a pirate, a tomcat, a wright,
If you swear by the moon and you fight the hard fight,
Come stand by me.


If you are a devil, stand up.

If you are a villain, a madman, a beast,
If you are a strowler, a prowler, a priest,
If you are a dragon come sit at our feast,
For we all have stripes, and we all have horns,
We all have scales, tails, manes, claws and thorns
And here in the dark is where new worlds are born.
Come stand by me.

Catherynne M. Valente, A Monstrous Manifesto

Die Rory-Gilmore-Lese-Challenge

Oh Gott, ich liebe die Gilmore Girls. Das ist mir auch gestern im Hotel aufgefallen (kaum zu glauben, dass zwischen dann und jetzt nur ein Tag liegt), als wir (oder ich eher) beim Packen mehrere Folgen geschaut habe(n). Zur Präzision: ich habe geschaut und gepackt, mein Freund hat geschlafen.

Es gibt viel, was mich jetzt an der Serie stört. Rory Gilmore ist ein Ideal, das ich niemals erreichen kann. Ich habe zum ersten Mal Gilmore Girls geschaut, da war ich elf oder so, mit unserem ersten Au-Pair-Mädchen Adriana. Jetzt bin ich 19. Ich habe seitdem die Schule abgeschlossen, einen Freund gehabt und die Universität begonnen. Ich baue nicht ununterbrochen Referenzen zu berühmten Filmen oder Büchern ein.  Ich war nicht Jahrgangsbeste und ich gehe nicht auf eine Elite-Uni (zumindest noch nicht). Ich habe es auch nicht versucht. (Man wird feststellen, ich habe es noch niemals in meinem Leben richtig versucht.)

Eine Sache hat mich nie losgelassen, und das ist natürlich Rorys Bücherkonsum. Ich habe Listen aufgestellt nur mit den Büchern, die sie gelesen hat, teilweise aus den Folgen zusammengekratzt, dann ein paar aus dem Internet und so weiter. Hier habe ich jetzt eine ganze Liste gefunden. Dass ich das machen will, ist natürlich keine Frage, wie lang auch immer es dauern wird (rechnen wir mit Jahren). Liste und Updates unter dem Cut.

Das Wolkenatlas-Sextett

In dem Moment, als das Wolkenatlas-Sextett als Werk von Robert Frobisher zum ersten Mal erwähnt wurde, ist mein Herz stehen geblieben. Nicht lange, schließlich musste ich umblättern und weiter lesen, aber es war genug, es hat ein Knacken dort gegeben, tief in meinem Herzen, und dieses Gefühl von hilfloser Liebe ist irgendwo herausgeströmt und hat mir den Atem genommen.

Es gibt wenige Dinge, die ich so sehr liebe, wie Bücher, in denen es um ein Werk geht, das der Leser selbst nicht erreichen kann, besonders, wenn es sich hierbei um Musik handelt, ein Stück klassischer Komposition, und es kann beschrieben werden, so lange es will, es bleibt unantastbar, unfühlbar, eine Variable, die jeder selbst für sich ausfüllen muss. Es ist mächtiger als das bloße Beschreiben von Personen und von Orten. Wenn ein Film herauskommt, wird dieses Stück Musik niemals niemals richtig umgesetzt werden können.

Und so bleibt es das große Mysterium, sogar jetzt schon, wo ich kaum 200 Seiten gelesen habe. Es ist etwas Erhabenes. Ich habe andere Bücher gelesen, in denen es auch um so etwas ging, habe die Namen natürlich allesamt vergessen. Da gab es eins, wo der Protagonist einen Song gehört hat und den in einem Musikladen vorgesungen hat, irgendwas von Bach, denke ich. Es gibt This Lullaby von Sarah Dessen, aber das ist etwas anderes. The Fault in Our Stars handelt von anderen Büchern, wiederum, auch diese sind nicht greifbar. High Fidelity und Juliet, Naked fallen mir noch ein, beide von Nick Hornby. Im Film Das Leben der anderen gibt es Die Sonate vom Guten Menschen, auch wenn die natürlich im Film gespielt wird.

Auch die Kompositionen von Vyvyan Ayrs interessieren mich. Alles an dem Buch interessiert mich. Luisa Rey hätte ein Charakter werden können, der Wirklich Wichtig für mich ist. Nun gut, ich bin sicher, das verwebt sich alles noch.